Raumjäger stellen einen der älteren Raumschifftypen dar. Der hohe Grad an Miniaturisierung, der die Grundlage für solch kompakte Schiffe bildet, wurde erst in den 22035er Jahren technisch lohnenswert und auf breiter Basis verfügbar. Es dauerte allerdings nach Entwicklung der ersten Miniaturraumschiffe nicht lange, bis diese auch mit schwerer Bewaffnung ausgerüstet wurden. Dies war die Geburtsstunde der Raumjäger , wie man sie mittlerweile in allen Teilen des zivilisierten Weltraums kennt und antrifft. Die Fertigung erreichte in den folgenden Jahren enorme Stückzahlen, und noch immer bilden Raumjäger den mit Abstand häufigsten Raumschifftyp in jeder größeren Flotte.
Raumjäger repräsentieren die kleinste Klasse von Schiffen, die für den Kampfeinsatz im All vorgesehen sind. Sie sind darauf optimiert, bei minimalen Abmessungen und Masse eine maximale Waffenlast zu tragen, was durchaus hohe Anforderungen an Struktur und Antrieb stellt. Kennzeichnend ist, dass sie meist zwischen 10-50 m lang sind, selten mehr als drei Personen Besatzung haben und keine Einrichtungen an Bord haben, um als autarke Einheit zu operieren. Ihnen fehlen Ersatzteile, Quartiere, die Redundanz der technischen Systeme ist meist minimal. Aus diesem Grund ist ihre Reichweite stark begrenzt. Sie können dafür aber zahlreiche Torpedos und Laserwaffen mitführen. Die Panzerung ist leicht, die Schilde sind angesichts der beschränkten Reaktorleistung nur schwach. Sie können den stärkeren Waffen der größeren Schiffe oft nur wenig entgegensetzen. Von bösen Zungen werden Raumjäger daher vielfach als „Kanonenfutter” eingestuft. Doch obwohl diese leichten Kampfschiffe kaum mehr als einen Treffer aus der Waffe eines größeren Kampfraumschiffs aushalten können, sind sie militärisch betrachtet ein Bestandteil der Flotte mit taktisch nicht zu unterschätzendem Wert.
Trotz ihrer deutlichen Unterlegenheit in der direkten Auseinandersetzung mit größeren Schiffen bringt die Bauweise der Raumjäger nämlich durchaus einige Vorteile mit sich. Auf Grund ihrer geringen Masse sind sie auf Scannern über lange Reichweite nur schwer zu orten. Sie können sich wie andere Schiffe vergleichbarer Größe auch leicht im Sensorschatten größerer Objekte verstecken. Ihre Waffenzuladung - insbesondere Torpedos und Bomben - machen sie bei überlegtem Einsatz auch für größere Schiffe zu einer Bedrohung. Dies gilt umso mehr, wenn sie von Trägerschiffen aus in Massen eingesetzt werden. Nach modernen Vorstellungen vom Weltraumkrieg ist dies auch ihre bevorzugte Einsatzmöglichkeit. Die Realität sieht etwas anders aus, denn Raumjäger werden im interstellaren Einflussgebiet der Menschheit vielfach in kleineren Gruppen oder sogar einzeln angetroffen.
Denn vom Einsatz in den Trägerschiffen der großen Flotten abgesehen sind Raumjäger vor allem auch das „Kriegsschiff des kleinen Mannes”. Sie repräsentieren eine schlagkräftige, weltraumgestützte Waffe für all jene Individuen, denen der Sinn nach Vorhaben mit potentiellem Feindkontakt steht. Die kleinen Schiffe sind nicht all zu teuer in der Anschaffung und im Unterhalt, lassen sich flexibel bewaffnen und können von einer Person leicht gesteuert werden. Jede Gruppierung im All bedient sich zum Aufbau einer schlagkräftigen Flotte zuerst des Raumjägers, da er am schnellsten ohne größerem Aufwand erhältlich ist.
Der leichte Raumjäger „Korsar“ ist ein leichter Allzweckraumjäger für den Einsatz im freien Raum und Atmosphären. Das Raumschiff wurde im Jahr 22040 von den Badari Schiffswerften konzipiert und ab 22043 in großen Stückzahlen gefertigt. Es wurde aufgrund des günstigen Preises und der zahlreichen Optionen schnell zu einem Verkaufsschlager und ist ab 22045 daher nicht nur in der Flotte des Herstellers zahlreich vertreten. In der Grundausstattung verfügt der Korsar über keine Außenstationen. Er ist als ein Mann Raumjäger konzipiert. Er besitzt zwei nach vorne gerichtete Laserkanonen an jedem Heck und ist mit einem leistungsfähigen Verbrennungsantrieb ausgerüstet. Dadurch kann der Raumjäger auch unabhängig von einem Trägerschiff operieren. Weitaus häufiger ist allerdings der Einsatz aus den Raumjägerdocks der größeren Schiffe oder der Weltraumverteidigungsanlagen heraus. Durch die Größe des Raumschiffes ist er allerdings in der Reichweite stark begrenzt. Nach offiziellen Angaben zählt der Korsar zu den meistverkauften militärischen Raumschiffen. Andererseits können auch die guten Erfahrungen der Vergangenheit nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, dass ein einzelner Raumjäger den meisten größeren Schiffen taktisch unterlegen ist.
Die schweren Raumjäger der „Falcon”-Klasse werden für Patrouillen- und Raumüberlegenheitseinsätze aller Art eingesetzt. Die Raumjäger können von Trägern oder planetaren Basen aus eingesetzt werden und wenn nötig auch längere Strecken mit einem eigenen Verbrennungsantrieb zurücklegen. Ihre starke Bewaffnung und seine Plasmaschilde machen die Raumjäger dieser Klasse auch für größere Schiffe gefährlich - zumal die Schiffe klein genug sind, um nicht sofort entdeckt zu werden. Wenn die Raumjäger ihre gefährlichen Marschflugkörper in Ziel nähe ausgesetzt haben, ist es für Gegenmaßnahmen oft schon zu spät. Zu den typischen Einsatzgebieten gehören Patrouillen innerhalb von Sternensystemen oder als Teil einer Trägerkampfgruppe auch im tiefen Raum, Aufklärungsflüge und die Durchsetzung der Raumhoheit. In größeren Anzahlen können sie auch gegen andere Schiffsverbände eingesetzt werden. Ihre hohe Zuladung an Marschflugkörpern mit eigenem Verbrennungsantrieb macht sie zu einem gefürchteten Gegner für größere Schiffe.